Wurzel des Japanischen Staudenknöterich
Der Japanische Staudenknöterich ist eine äußerst wüchsige und aus diesem Grunde gefürchtete Pflanze. Anderseits stellt die Fülle seiner Inhaltsstoffe einen unglaublichen Schatz dar, der nur allzu selten genutzt wird. Das mag an seinem schlechten Image liegen, resultiert jedoch ganz gewiss aus einer von Vorurteilen überzeichneten Abneigung gegenüber diesem Gewächs.In Asien schätzt man den Knöterich vor allem wegen seines hohen Gehaltes an Resveratrol, einem von der Anti Aging Industrie geliebten Wirkstoff. Im Japanischen Staudenknöterich findet sich Resveratrol in allen Teilen in besonders hoher Konzentration, so auch in der Wurzel. Der Wurzelstock ist die bevorzugte Quelle zur Gewinnung dieses Anti Aging Mittels.
Beauty-Öl aus dem Wurzelstock des Japanknöterichs
Resveratrol gewinnt man am besten mit Hilfe von Öl. Im Frühjahr kann man die jungen Triebe dafür nutzen. Doch im Winter und vor Beginn der Vegetationsperiode konzentriert sich der begehrte Stoff in der Wurzel.
Aus den Trieben stellte ich bereits ein Pflegeöl her. Die Extraktion aus der Wurzel erfolgt auf die gleiche Weise. Ich wähle hierzu gern die heiße Extraktion wie hier beschrieben. Jedoch verwende ich nun ausschließlich Pflanzenöl. Es eignen sich etwa Olivenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Maiskeimöl und Sonnenblumenöl.
Pflanzenmaterial in der Natur sammeln
Die Wurzelstöcke findet man recht leicht. Sie liegen nahe unter der Erdoberfläche, dort wo die vertrockneten Stangen des Vorjahres kahl in den Himmel ragen. Ohne große Kraftanstrengung konnte ich sie an diesen Stangen aus der Erde ziehen und den Wurzelstock abtrennen.
Leider war ich etwas spät dran, deshalb zeigen sich bereits die neuen Sprosse, die wie kurze Spargelköpfe anmuten.
Zerteilen der Wurzeln
Das Zerkleinern der Wurzeln erwies sich als das Schwierigste. Zunächst entfernte ich die anhaftende Erde. Anschließend versuchte ich mich mit einer Gartenschere und einem Messer.
Keine Chance!
Zum Glück besitze ich einen alten Vorschlaghammer. Damit klopfte ich die Wurzel weich und gab ihr den Rest mit meiner Kaffeemühle. Einen Teil dieses Mehl habe ich sofort in Öl ausgekocht. Der verbliebene Rest trocknet nun auf der Heizung und kommt zu den Vorräten.
Die kleinen Triebspitzen habe ich ebenfalls zerkleinert und in 70% Alkohol eingelegt. Dazu füllte ich ein Schraubglas zu 2/3 mit Pflanzenmaterial und gab soviel Flüssigkeit hinzu, dass das Glas vollständig gefüllt war. Diese Mischung sollte mindestens eine Woche reifen. Danach kann die Tinktur genutzt werden. Wer getrocknete Pflanzenteile verwendet sollte mindestens 3 Wochen warten.
Pflegecreme mit Japanknöterich-Öl
Für eine einfach herzustellende und doch wirkstoffreiche Anti Aging Creme benötigt man:7 g Tegomuls
1 g Ceralan oder Bienenwachs
22 g Öl vom Japanknöterich
Daraus wird durch langsames Erhitzen die Fettpase hergestellt. Sie ist fertig sobald alle Zutaten verschmolzen sind.
Von dieser Mischung benötigt man 10 g um eine Creme anzurühren
10 g Fettpase
dazu kommen
15 g Staudenknöterich-Tinktur aus den Triebspitzen
15g kochendes Wasser
etwas Natron, ca 0,2g
Zubereitung der Creme
Die noch flüssige Fettphase wird mit dem kochenden Wasser und der Tinktur zusammengeschüttet und zügig verrührt. Die in den Trieben befindliche Säure behindert die Bildung einer Emulsion. Deshalb habe ich in kleine Priesen etwas Natron hinzugegeben um den ph-Wert anzuheben.
Sobald die Mischung milchig wird, entsteht die gewünschte Emulsion. Nun muss noch weitergerührt werden, bis die Masse abgekühlt ist.
Ich helfe etwas nach, in dem ich das Rührgefäß in ein kaltes Wasserbad stelle. Ist die Creme dickflüssig geworden kommt sie in einen schönen Cremetiegel.
Die Hautcreme kann nun verwendet werden.
Wissenswertes über die Inhaltsstoffe in der Hautcreme
Die Vorzüge von Resveratrol beschrieb ich bereits bei der Ölherstellung aus den Stielen. Doch man entdeckte inzwischen, dass auch die wässrigen Auszüge, etwa eine Tinktur aus der Pflanze, stark antioxidativ wirken.
Was lag es also näher, beide Komponenten in einer Creme zusammenzuführen?
Viel Spaß allen, die dieses Rezept nachmachen möchten
Interessantes aus der Wissenschaft zum Japanischen Staudenknöterich
Phytochemical Diversity in Rhizomes of Three Reynoutria Species and their Antioxidant Activity Correlations Elucidated by LC-ESI-MS/MS Analysis
Autoren:
Izabela Nawrot-Hadzik, Sylwester Ślusarczyk, Sebastian Granica, Jakub Hadzik, and Adam Matkowski
Schönes Rezept!
AntwortenLöschenVielen Dank :)
AntwortenLöschenSuper Idee!
AntwortenLöschen