Pesto kennt heutzutage so ziemlich jeder, der die mediterrane Küche mag. Nicht wenige bereiten ihr eigenes Pesto zu, teils weil es Spaß macht, selber zu werkeln, teils weil man nur so bestimmen kann, was man isst.
Pesto mit Bärlauch, mal was Regionales
Das traditionelle Pesto wird mit Basilikum, Knoblauch und Pinienkernen zubereitet. Es ist bekannt als Pesto Genovese. Der dafür benötigte Basilikum duftet sehr aromatisch. Er schmeckt unglaublich lecker und besitzt neben anderen Vorzügen auch verkaufsfördernde Wirkungen.
Nach diesem Vorbild lassen sich auch Würzpasten mit anderen Kräutern herstellen. Der aktuell sprießende Bärlauch bietet sich geradezu dafür an.
Zutaten für mein Bärlauch-Pesto
Für meine Pesto-Kreation verwende ich Bärlauch, insbesondere den hier vorkommenden Wunderlauch. Knoblauch kann ich daher getrost weglassen. Eine weitere wichtige Zutat sind Sonnenblumenkerne. Als Käse wähle ich den traditionell üblichen Parmesan und als Öl das ebenso übliche Olivenöl. So bildet diese Rezeptur eine ausgewogene Mischung heimischer und mediterraner Elemente.
Rezept für das Bärlauch-Pesto
50g Bärlauch
50g Parmesan
50g Sonnenblumenkerne
bis 200ml gutes Bio-Olivenöl
evtl. 1/2 TL unraffiniertes Salz
Die Zubereitung des Bärlauch-Pesto
Da der Bärlauch beim Zerkleinern im Mixer schnell bitter wird, sollte man das Pesto in einem Mörser reiben. Die Sonnenblumenkerne und der Parmesan, kommen nachdem sie in meinem Mixer fein zerkleinert wurden zum Bärlauch und werden mit Olivenöl und dem Salz vermengt bis eine pastöse Masse entsteht.
Das Pesto kann nun in ein Glas abgefüllt oder sofort verbraucht werden.
Tatsächlich war es mir zu anstrengend den Mörser zu nutzen und ich habe gewagt die Würzpaste in einem Mixer zuzubereiten. Dies gelingt, indem alle Zutaten gut gekühlt verarbeitet werden. Die Sonnenblumenkerne und den Parmesan hatte ich zuvor bereits zerkleinert um die Mixdauer zu verkürzen.
Der gesundheitliche Wert dieser Bärlauch-Rezeptur
Natürlich habe ich diese Zutaten mit einigen Hintergedanken so zusammengestellt. Es geht zum einen um die wertvollen Inhaltsstoffe vom Bärlauch, aber vor allem um die der Sonnenblumenkerne. Ja, besonders wichtig sind mir die Sonnenblumenkerne! Überrascht?
Überall hört man derzeit so viel Gutes über den Bärlauch und ich meine, diese Lobeshymnen sind mehr als berechtigt. Denn, kombiniert man dieses aromatische Frühlingsgemüse geschickt mit anderen Zutaten, kann man ungeahnte Wirkungen erzielen.
Vorzüge von Sonnenblumenkernen
Sonnenblumenkerne enthalten neben vielen gesunden Inhaltsstoffen einen extrem hohen Anteil an Vitamin B1 ( Thiamin ). Das ist wichtig zu wissen, da dieses Vitamin eine entscheidende Aufgabe in unserem Energiestoffwechsel erfüllt. Thiamin schützt Herz, Nerven und Gefäße. Außerdem unterstützt es den Aufbau und Erhalt der Skelettmuskulatur, vor allem an den unteren Extremitäten.
Vitamin B1-Versorgung durch unsere Nahrung
Obwohl allgemein davon ausgegangen wird, dass wir hierzulande nicht unter Vitamin-Mangelzuständen leiden, können Krankheiten, persönliche Veranlagungen oder schlicht das Altern eine Unterversorgung zur Folge haben.
Neben diesen Faktoren gibt es noch einen wichtigen Auslöser von Vitaminmangel und dass sind unsere hochgradig bearbeiteten Lebensmittel und insbesondere die dabei untergemischten Lebensmittelzusätze.
Probleme der Vitamin B1-Versorgung
Es ist bekannt, dass verschiedene Substanzen das Vitamin B1 zerstören oder seine Verwertung behindern. Solche als Antagonisten bezeichneten Stoffe finden sich in Kaffee und Tee. Alkohol kann die Thiamin-Aufnahme ebenso behindern.
Aber vor allem Lebensmittelzusätze, wie die oft verwendeten Sulfite beeinträchtigen die Vitamin B1-Aufnahme.
Braten, Grillen und Kochen bekommt dem Thiamin ebenfalls nicht, denn Vitamin B1 ist ein Sensibelchen und verträgt keine Hitze.
Thiamin-Level geschickt erhöhen
Die Grundregel lautet: Selbst gemacht ist einfach besser. Auf Fertig-Essen zu verzichten ist leichter als gedacht!
Wenn man etwa seine Spaghetti mit diesem leckeren Pesto würzt, erhält man sogleich eine gewisse Menge an gesundem B-Vitaminen. Und es kommt noch besser.
Es wurde bereits 1954 von japanischen Forschern entdeckt, dass Thiamin, also B1 spontan mit in Laucharten vorkommenden Verbindungen zu Benfotiamin reagiert, einem besonders wirksamen Derivat dieses B-Vitamins. Der Bärlauch als ein Vertreter der Lauch-Familie ist demnach hilfreich bei Verwertung des aufgenommenen Vitamin B1.
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Unsere Vorfahren wussten nichts über Vitamine. Doch ihnen galt Bärlauch als kräftigendes Frühjahrsgemüse. Hierin könnte eine mögliche Erklärung für die Wirkung des Bärlauch begründet sein.
Benfotiamin ist inzwischen als wirksames Mittel gegen B1-Mangelzustände in Apotheken erhältlich. Es gilt als 6 mal wirksamer als Thiamin, da es eine bessere Bioverfügbarkeit aufweist.
Fazit
Ungeachtet dessen, was und die Wissenschaft enthüllt, Bärlauchpesto soll hier nicht als Pflichtübung einer gesunden Ernährung dargestellt sein. Tatsächlich handelt es sich um eine leckere, aromatische Würzpaste, die sich wunderbar als schmackhafte Bereicherung für Pasta, als Dip oder herzhafter Brotaufstrich genießen lässt.
Wissenschaftliche Quellen
Allithiamine" a newly found derivative from Vitamin B1. The effect of allithiamine on living organism
Fujiwara M, Nanjo H, Arai T, Suzuoki-Ziro
Neonatal diabetes mellitus: remission induced by novel therapy.
Dalwadi P, Joshi AS, Thakur DS, Bhagwat NM
Prevalence of thiamine deficiency in a stable heart failure outpatient cohort on standard loop diuretic therapy.
Teigen LM, Twernbold DD, Miller WL
High-dose thiamine improves fatigue after stroke: a report of three cases
Costantini A, Pala MI, Catalano ML, Notarangelo C, Careddu P.
Benfotiamine supplementation prevents oxidative stress in anterior tibialis muscle and heart.
Gonçalves ÁC, Moreira EJS, Portari GV
Hört sich köstlich an ☺
AntwortenLöschenInteressant, ich wusste garnicht, dass Vitamin B1 so viel bewirkt!
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