So beginnt ein altes Volkslied. Überall, wo Frauen oder Mädchen in die Haseln gingen, waren die Burschen nicht weit, so auch in diesem Lied. Ob die Verknüpfung der Haseln mit erotischen Phantasien auf ihrer stärkenden Wirkung basiert oder der Assoziation mit den männlichen Hoden geschuldet ist, liegt im Dunkeln. Tatsächlich findet sich dieser sexuelle Bezug im traditionellen Brauchtum recht häufig. Zauber und Orakel mit Haselnüssen halfen einst in Liebesdingen.
Thomas Gray, ein Dichter des 18. Jahrhunderts fasste einen damals üblichen Brauch in kunstvolle Verse:
Zwei Hasel warf ich in die Flammen,
und jeder gab ich eines Liebchens Namen:
mit lautem Knall zersprang die erste schnell,
im Feuer leuchtete die zweite still und hell.
Ach, wenn doch deine Liebe so erblühte,
wie deine Nuss im Feuer glühte.
Vielfältige Haselnuss
Die mystischen Kräfte der Hasel gerieten über die Zeit ins Vergessen. Ihre Heilkräfte, bestätigt durch aktuelle Forschungen, nutzen wir noch heute. Es wurde etwa nachgewiesen, das Haselnüsse einen positive Wirkung auf das Gedächtnis haben. Und so ist jemand, der jede Nuss knackt, nicht nur besonders geschickt, sondern verdankt diese Fertigkeit seinem guten Gedächtnis.Auch kulinarisch hat die leckere Nuss einiges zu bieten. Schokoladen-Hersteller, Bäcker, Köche und Hausfrauen nutzen die Haselnuss in ihren Rezepten gern und oft. Im Mittelalter erleichterten die nahrhaften Kerne die Fastenzeit.
Freunde geistiger Genüsse kommen bei einem Haselnuss-Likör auf ihre Kosten.
Hier eine einfache Rezeptvariante:
Benötigt werden
Zutaten
300 g Haselnuss-Kerne1 halbe Vanilleschote
1 Zimtstange
250g Brauner Zucker oder Kandiszucker
750 Weinbrand
4 Nelken
Die Haselnüsse werden leicht geröstet, die Häutchen dann entfernt und die Nüsse zerkleinert. Alles kommt in ein hohes Schraubglas, mit Zucker und Gewürzen aufgefüllt und zieht anschließend etwa 8 Wochen aus. Danach kann der Likör abgefiltert werden.
Fertig ist ein leckerer Likör für die kalten Wintertage.
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