Direkt zum Hauptbereich

Duftendes Orangenöl selbst gemacht

DIY Orangenöl belebt den Körper und hebt die Stimmung,

Kurze Tage, wenig Licht, so begegnet uns die kalte Jahreszeit. Die Sehnsucht nach dem Sommer wächst. Atmen wir den frischen Duft von sonnenverwöhnten Orangen, empfindet unsere Seele dies, wie ein hoffnungsvolles Licht in der Dämmerung.

Der wohltuende Orangenduft konzentriert sich in der Schale. Sie umhüllt die Frucht und schützt das Fruchtfleisch vor dem Verderb mit Hilfe des darin enthaltenen ätherischen Öls. Um an das leckere Fruchtfleisch zu gelangen, entfernt man die Schale, die anschließend im Abfall landet. Doch im Grunde ist sie dafür viel zu schade. Aus diesen Orangenschalen lässt sich, basierend auf wenigen Zutaten, ein duftendes DIY-Pflegeöl mit vielen überraschenden Wirkungen zaubern.

Wirkungen von Orangenöl


Düfte wirken auf vielfältige Weise auf uns ein. Sie berühren Körper und Seele gleichermaßen.

Von ätherischem Orangenöl kennt man auf körperlicher Ebene vor allem seine antibakterielle Wirkung. Sie ist seit langem bekannt und in Studien wissenschaftlich bestätigt.

In der Aromatherapie setzt man hingegen auf die psychische Wirkung. Hier bedient man sich des ätherischen Orangenöls unter anderem als Stimmungsaufheller und zur Auflösung von Ängsten.

Den intensiv duftenden Aromastoff der exotischen Früchte extrahierten findige Alchemisten schon vor Jahrhunderten. Heilkundige des Mittelalters wussten bereits aus Orangenschalen heilenden Sirup und ätherisches Öl herzustellen.
Damals schätze man die Wirkungen dieses aromatischen Öls bei äußerlicher und innerer Anwendung gleichermaßen.

So galt es nach Tabernaemontanus, einem mittelalterliche Gelehrten, etwa als probates Mittel gegen Hämorriden. Auch empfahl er Orangenöl zur Stärkung und Erwärmung der Gelenke.

Die Herstellung eines Ölauszuges aus Orangenschalen


Ein duftendes Öl aus Orangenschalen herzustellen ist denkbar einfach:
Man benötigt dazu lediglich ein Schraubglas, ein gutes Pflanzenöl und die Schalen von Bio-Orangen.

Zubereitung


Die Orangenschalen werden angetrocknet, damit sie während der Mazeration nicht verderben.
Um eine möglichst hohe Konzentration an ätherischem Öl zu erhalten, zerkleinere ich die Schalen vor der Mazeration grob mit einer alten Kaffeemühle. Es geht aber ebenso gut mit einer Küchenmaschine, wie dieser hier:


Werbung


Diese zerkleinerten Schalen kommen in ein Schraubglas. Ich fülle das Glas lediglich zu drei Vierteln mit Orangenschalen. Das Material wird daraufhin mit einem schönen Pflanzenöl begossen, mindesten bis es vollständig mit Öl bedeckt ist.
Als Pflanzenöl nutze ich gerne Mandelöl. Es besitzt einen neutralen Duft, wirkt sehr hautfreundlich und wird selbst von sehr empfindlicher Haut bestens vertragen.

Nun braucht es etwa 4 Wochen Ruhe an einem warmen Ort, um das Pflanzenöl mit dem ätherischen Orangenöl zu sättigen. Gut bewährt hat sich dafür meine Zentralheizung.

Nach 4 Wochen  kann das fertige Öl abgefiltert und in eine Glasflasche abgefüllt werden.
Das Pflanzenöl leuchtet nun in einem warmen orangen Farbton und duftet herrlich frisch.


Wichtige Inhaltsstoffe der Orangenschale


Das ätherische Orangenöl, aber auch andere Wirkstoffe reichern sich während dieser Extraktion im Pflanzenöl an, etwa die enthaltenen fettlöslichen Carotinoide.

Carotinoide, meist erkennbar an ihrer orangen Farbe, zählen zu den wirksamsten Antioxidantien, das heißt, sie können freie Radikale neutralisieren. Diese aggressiven Verbindungen gelten als eine Ursache für die Schädigung unserer Körperzellen und sollen unter anderem mit verantwortlich für eine vorzeitige Hautalterung sein.

Besonders interessant sind die Flavonoide der Orangenschale. Sie besitzen entzündungwidrige Eigenschaften. Aktuelle Studien deuten gar auf eine mögliche Antikrebswirkung hin.

Verwendung des Orangenöls als Stimmungsaufheller


Die Aromatherapie kennt das ätherische Öl der Orangen seit langem als stimmungsaufhellenden Duft. Diesen Gute-Laune Effekt machen sich Kosmetikhersteller etwa in Duschgels und Badeölen zunutze.

Verwendung des Orangenöls zur Hautpflege


Orangenöl eignet sich darüber hinaus hervorragend zur Pflege der Haut. Neben den Carotinoiden, die im Anti Aging eine Rolle spielen, besitzt die Orangenschale bestimmte Wirkstoffe, die sich als hilfreich bei sonnengeschädigter Haut erwiesen haben. Entsprechende Kosmetikprodukte unterstützen mit  diesen entzündungshemmenden Stoffen den Regenerationsprozess der angegriffenen Haut.

Verwendung des Orangenöls als Massageöl


Dem Orangenöl werden gewebestraffende Wirkungen zugeschrieben. Daher setzt man es gern als Massageöl gegen Cellulite und schlaffe Haut ein.

Anwendung unseres DIY-Orangenöls 


Für eine bessere Handhabung stelle ich aus dem Öl gern eine Creme oder einen Balsam her. Das geschieht nach einem einfachen Rezept:

Ich benötige etwa 50g Orangenöl und 4g Bienenwachs.

Das Wachs wird in dem Öl erwärmt, bis es vollständig geschmolzen ist. Anschließen in einem kleinen Glastiegel abgefüllt, verfestigt sich die Mischung beim Abkühlen und ist sofort einsatzbereit.

Der entstandene Balsam kann nun verwendet werden als

  • straffender Massagebalsam
  • Abschmink-Gel
  • Nachtcreme
  • Gesichtsmaske
  • After-Sun-Pflege

Hinweis für die Anwendung von Orangenöl


Ätherisches Orangenöl gilt als mäßig phototoxisch. In wieweit dies für unser DIY-Orangenöl gilt, konnte ich nicht ermitteln. Doch vorsichtshalber empfehle ich, Zubereitungen mit diesem Öl tagsüber nicht auf sonnen-exponierten Hautbereichen zu verwenden.






Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Fliederblüten, duftender Genuss

Geht man im Frühling durch die Natur, so wird man überwältigt von der Blütenfülle. Einige Blumen bestechen durch ihre Farben, andere duften besonders intensiv. Flieder hat beides zu bieten. In vielen unterschiedlichen Farb-Variationen kann man seine Blüten in den vorsommerlichen Gärten entdecken. Gelegentlich finden sich auch ausgewilderte Exemplare. Flieder galt früher gemeinhin als schmückende Pflanze für den Garten. Die gesundheitliche Bedeutung war hierzulande eher unbekannt. Erst in den letzten Jahren erkannte man die vielen gesundheitlichen Vorzüge des Fliederstrauches, etwa die angstlösende Wirkung des Blütenöls. Wegen ihres schönen Duftes nutzte man die Blüten vorwiegend als Rohstoff in der Kosmetik. Doch auch kulinarisch lassen sie sich verwenden. Fliederblüten für den Gaumen Für ein Fliederblüten-Gelee oder einen Sirup eignen sich am besten die stark duftenden Formen. Meist handelt es sich um die blass lila blühenden Exemplare. Zutaten für das Fliederblüte

Zuckerrüben-Salat, ein kulinarischer Versuch

Food-Hunter, so nennt man die Entdecker außergewöhnlicher, oft exotischer Köstlichkeiten. Ihr Blick schweift dabei in die Ferne. Sie scheuen keine Gefahren, durchwandern karge Ödnisse, kämpfen sich durch weit entlegene Dschungel-Wälder. Dort wachsen geheimnisvolle Pflanzen voller unbekannter Aromen. Die Zuckerrübe ein heimisches Gemüse Doch manchmal genügt es, sich nur vor die Haustür zu begeben. Gelegentlich hilft es, einmal die Perspektive zu verändern um Neues zu entdecken. Die stattliche Rübe ist jedem als Rohstoff für unseren Haushaltszucker wohlbekannt. Haushaltszucker geriet in den letzten Jahren arg unter Beschuss, denn er gilt als Universalzutat unserer Lebensmittelindustrie. Nicht nur für Süßigkeiten werden die weißen Kristalle benötigt, quasi in jedem industriell gefertigten Lebensmittel ist Zucker zu finden. Nach dem die Ernährungsexperten lange postulierten, dass der Fettkonsum für die zunehmenden Gewichtsprobleme der Bevölkerung und deren Folgeerkrankungen ver

Japanischer Staudenknöterich, leckere Rezepte mit einer gesunden Gemüsepflanze

Wächst  irgendwo Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica), werden oft schwere Geschütze aufgefahren. Der Invasor wird mit allem was das Chemie-Arsenal hergibt bekämpft. Und ja, er ist tatsächlich sehr wüchsig. Seine Ausläufer graben sich oft mehrere Meter durch die Erde um an überraschenden Stellen erneut hervorzubrechen. Doch es gibt eine bessere Art die exotische Pflanze in Schach zu halten, man kann sie einfach verzehren. Staudenknöterich fermentieren Vor kurzem habe ich ein neues Rezept mit Japanischem Staudenknöterich entdeckt. Bisher hatte ich den Knöterich zubereitet wie Rhabarber, doch da empfinde ich ihn als etwas zu schleimig. Ich hörte nun, dass man ihn in Japan 10 Tage in Quellwasser einlegt. Insgesamt gab es keine genauere Beschreibung. Doch mir ist bekannt, dass man in Asien vieles milchsauer fermentiert. Das Fermentieren hat außerdem den Vorteil, dass die in der Pflanze enthaltene Oxalsäure reduziert wird. Und so habe ich Itadori milchsauer ferme