Zu einer schönen Feier gehört ein festliches Essen. Als energiereiche Nahrung noch erlegt werden musste, kam rare Kost nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch.
Gutes Essen hat besonders an Weihnachten und Ostern, an Geburtstagen und Hochzeiten Tradition. Doch oft fühlt man sich nach ausgedehnten Festgelagen unwohl. Fette Speisen und üppige Portionen bringen die Verdauung an ihre Grenzen.
Man entdeckte zum Glück, dass verschiedene Kräuter geeignet sind, um der Verdauung auf die Sprünge zu helfen. Einige von ihnen sind extrem bitter. Allen voran der Wermut. Für mich ist er das bitterste Kraut, das ich je kennenlernte.
Sennesblätter mit ihren abführenden Eigenschaften kommen oft in Rezepturen gegen Verstopfung zum Einsatz.
Kräutertee und Kräuterschnaps
Um die Verdauung anzuregen, empfiehlt sich nach einem guten Essen traditionell ein Kräuterschnaps. Wer keinen Alkohol trinkt, kann auch einen entsprechenden Tee einnehmen.
Selbstgemachtes liegt ja im Trend. Auch einen Verdauungstrunk herzustellen ist leichter, als gedacht. Wieder im Kommen ist der Schwedenbitter. Ein Getränk, welches durch die Bücher der Kräuterfrau Maria Treben bekannt gemacht wurde. Sie hat dieses segensreiche Getränk nicht erfunden. Doch sie nutzte es und lobte auf Grund ihrer langlährigen Erfahrungen seine positiven Wirkungen.
Rezept für den kleinen Schwedenbitter
Die Kräuter:10 g Angelikawurzel
10 g Kampfer (nur Naturkampfer verwenden!)
10 g Wermutkraut (statt Wermut kann auch Aloe oder Enzianwurzel verwendet werden)
10 g Sennesblätter
10 g Rhababerwurzel
10 g Zittwerwurzel
10 g Manna
10 g Theriak venezian
5 g Eberwurzwurzel
5 g Myrrhe
0,2 g Safran
Einige der Zutaten sich schwer zu bekommen, etwa der Teriak. Doch es gibt inzwischen verschiedene Anbieter, welche die spezielle Kräutermischung verkaufen.
Werbung
Zubereitung:
Die Kräuter werden in ein Glas mit 1,5 l Korn oder anderem 38-40%igen Alkohol gefüllt. Nach dem Verschließen zieht die Mischung mindestens 14 Tage bei gelegentlichem Schütteln. Ich lasse den Ansatz immer 4 Wochen stehen. Danach wird er abgefiltert.
Anwendung als Magentonikum:
Der ausgelaugte Kräuterrest kommt bei mir nicht in den Abfall. Er enthält immernoch genügend Wirkstoff, um daraus einen Verdauungstee zu bereiten. Auf 1 große Tasse gebe ich einen Teelöffel Trester.
Schwedenbitter sollte nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Ein Teelöffel morgens und abends reicht im Grunde aus. Ein Esslöffel nach einer üppigen Mahlzeit hilft bei der Verdauung.
Nachgesagte Wirkungen des Schwedenbitter
In der "Alten Handschrift", verfasst im 18. Jh., die durch Maria Treben bekannt gemacht wurde, finden sich über 40 Anwendungen des Schwedenbitter. Er wird eingenommen, auf Wunden gebracht und als Auflage empfohlen.
Narben, auch wenn sie noch so veraltet sind, Wundmale und Schnitte sollen damit verschwinden
Es heißt, alle Wunden, die mit diesen Tropfen behandelt werden, hinterlassen keine Narben, wenn man sie bis 40 mal damit anfeuchtet.
Er soll äußerlich angewandt gegen Schwindel helfen, das Gedächtnis stärken, gerötet Augen besänftigen, Ausschläge aller Art beseitigen.
Eingenommen soll er die Verdauung verbessern, gegen Koliken, bei Magenleiden und Stuhlverstopfung helfen. Man empfiehlt die Einnahme bei Nierenleiden, gegen Depressionen und Melancholie.
In der Alten Handschrift steht am Schluss: "Wer täglich diese Tropfen früh und abends nimmt, braucht keine andere Medizin, denn diese stärken den Körper, erfrischen die Nerven und das Blut, nehmen das Zittern der Hände und Füße. Kurz, sie nehmen überhaupt alle Krankheiten. Der Körper bleibt straff, das Gesicht jugendlich und schön"
Wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung gilt Schwedenbitter heutzutage als hilfreich beim Abnehmen.
Nebenwirkungen
Da Schwedenbitter mit Alkohol angesetzt wird, ist er für Alkoholkranke nicht zu empfehlen.
Auf Wunden aufgebracht brennt er gehörig.
Wegen seiner menstruationsfördernden Wirkung sollten Schwangere auf seine Anwendung verzichten. Kurz vor der Geburt angewandt hingegen soll er den Geburtsvorgang erleichtern.
Meine Erfahrungen mit dem Schwedenbitter
Für mich ist der Schwedenbitter vor allem ein Verdauungsförderer. Dabei reicht es aus, einen Esslöffel nach dem Essen einzunehmen.
Schön für mich: Endlich tägliche Erleichterung.
gerade wenn ich das Gefühl habe, dass mein Magen empfindlich reagiert, hat sich ein Teelöffel Schwedenbitter als wohltuend erwiesen :)
AntwortenLöschenMach ich auch so 😀
Löschen